Menstruation & Neurodivergenz

– wenn alles zusammenkracht

 

Heute Nacht hat meine Periode angefangen. Und ich sag’s mal so: Wenn mein Körper ein Roadtrip nach Neapel wäre, hätte er ständig eine Reifenpanne, vergessen zu tanken, und der Hund hätte aufs Navi gekotzt. Statt Dolce Vita gibt’s Drama Deluxe.

Verdacht auf Adenomyose steht im Raum – klingt nach medizinischem Fachvortrag, bedeutet aber im Klartext: Mein eigener Körper legt mich jeden Monat flach. Die Schmerzen sind so heftig, dass selbst Aufstehen zum Kraftakt wird. Meine einzigen „Freunde“ in dieser Zeit: Wärmflaschen und warmes Baden.

Als wäre das nicht genug, ist mir ausgerechnet jetzt am Wochenende auch noch mein wichtigstes Medikament ausgegangen: Lisdexamfetamin (Elvanse). Für alle ohne ADHS: Es ist, als würde dein Gehirn Netflix auf Autoplay laufen lassen, aber alle Serien gleichzeitig – und du hast die Fernbedienung nicht mehr. Herzlichen Glückwunsch!

Und genau darum schreibe ich diesen Artikel: Weil es scheiße ist und niemand darüber spricht! Weil niemand offen darüber redet, wie brutal die Kombination aus Menstruation und Neurodivergenz sein kann. Und weil ich weiß, dass ich damit nicht allein bin – auch wenn es sich manchmal genau so anfühlt.

Hormone und Gehirne – ein toxisches Duo

Ich erklär’s kurz: Wenn Hormone Achterbahn fahren, und du hast eh schon ein Gehirn, das ohne Navi durch den Alltag stolpert, dann wird’s einfach… spannend.

 

  • ADHS: Konzentration? Haha. Mein Kopf ist ein Browser mit 347 Tabs offen, alle spielen gleichzeitig laute Werbung, und ich hab das Passwort fürs WLAN vergessen
  • Komplexe PTBS & Depressionen: PMS ist bei mir nicht „ich bin mal ein bisschen schlecht drauf“. Es ist, als würde mein Gehirn eine Überraschungsparty schmeißen – nur bestehen die Gäste aus alten Trauma-Erinnerungen, unendlichen Triggern und einer Depression, die ungebeten auf der Couch liegt.

 

Kurz gesagt: Hormone und Neurodivergenz zusammen sind nicht einfach „mehr Chaos“. Das ist die Art von Katastrophenfilm, in dem man gar nicht mehr weiß, ob man gerade lachen, heulen oder einfach nur auf Stopp drücken soll.

 

Schwäche? Von wegen.

 

Ja, ich fühle mich an diesen Tagen wie der letzte Mensch. Aber schwach? Nein. Schwach ist das System, das uns immer noch einreden will, dass wir uns „nicht so anstellen“ sollen. Mein Körper leistet gerade Hochleistungssport, während mein Kopf versucht, nicht völlig Amok zu laufen. Das ist, gefühlt, ein sich immer wiederholender Überlebenskampf.

 

Kleine Hacks fürs Überleben (nicht fürs Gewinnen)

 

Ich hab keine Wunderwaffe, aber ein paar Dinge, die mich wenigstens davon abhalten, komplett durchzudrehen:

 

  • Wärme & Rückzug: Wärmflasche, Badewanne, Tee – meine ganz persönliche Dreifaltigkeit.
  • Mini-To-Do-Liste: „Überleben“. Mehr nicht.
  • Naturmedizin 😉 (alles, was hilft, wird nicht hinterfragt).

 

Fazit: Kein Tabu mehr, danke.

 

Menstruation ist kein Geheimclub, über den man nur flüstert. Neurodivergenz auch nicht. Und die Kombination ist erst recht nichts, wofür man sich schämen müsste.

Wenn du dich in meinen Worten wiederfindest: Willkommen im Club derjenigen, die eigentlich nur in Ruhe Netflix schauen wollten – und stattdessen einen Körper haben, der jeden Monat sein eigenes Katastrophen-Drama aufführt.

Und ja, ich mach Witze darüber. Aber nur, weil Humor meine Art ist, nicht völlig durchzudrehen. Tabus bringen uns null weiter. Wärmflaschen, offene Worte und ein bisschen schwarzer Humor dagegen schon.

 

💜 Chaos mit Herz heißt: ehrlich sein, drüber lachen, auch wenn’s weh tut – und trotzdem weitermachen.

 

Was diesen Blog besonders macht

Chaos mit Herz ist anders. Hier treffen Neurodiversität, Spiritualität, Naturmagie und echte Geschichten aufeinander. Es geht darum, das Verborgene sichtbar zu machen, neue Blickwinkel zu öffnen und die Magie zu finden, die in uns und um uns herum existiert.